Ricoh GR II oder III – das ist hier die Frage

mima
Meine Ricoh GR GX GXR Sammlung, aufgenommen mit der GR II

Im Moment tauchen überall in Blogs sog. Testberichte mit der neuen Ricoh GR III auf. Es gibt Botschafter für diese neue Digitalkamera und vieles mehr.

Darüber habe ich mir so meine Gedanken gemacht.

Wenn ich durch die Fotografieblogs flaniere, dann ist mir in den letzten Jahren eigentlich fast niemand aufgefallen außer Daida, Wouter und Kim, die ich als echte Ricoh GR Botschafter benennen würde.

Alle anderen fotografieren doch eher mit anderem Equipment und wenn sie es irgendwann in die Gnade der Leica Gemeinde geschafft haben, tun sie alles, um dort zu bleiben. Dabei ist der Leica-Mythos allein mit der M verbunden und mit der fotografiert fast niemand von denen. Die Leica Q mag eine gute Kamera sein aber sie hat nichts mit M zu tun, sie ist ohne Messsucher und einfaches Vollformat wie viele andere auch. Damit zurück zum R wie Ricoh GR, dieser Kamerareihe für echte Individualisten, die nicht unbedingt in den Leica-Himmel wollen aber ebenso gute Produkte, individuelle Meisterstücke…

Da ich nun seit über zehn Jahren Fan der Ricoh GX GXR GR Digitalkameras bin und eigentlich ich der angestrebte Kunde für die GR III bin, um den sich diese ganze Marketingmasche dreht, stelle ich mir einige Fragen.

Wer von den Bloggern und Botschaftern kann die GR III wirklich beurteilen?

Braucht man dafür heute nur noch das Hands-on auf der Vorstellungsveranstaltung, also das in die Hand nehmen und draufdrücken und dann gibt man ein Urteil ab oder gibt es da nicht auch noch so was wie Erfahrungswerte? Denn gerade diese Digitalkamera-Reihe war ja eine Spezialität für Individualisten, die sie auch unterscheidbar macht und Alleinstellungsmerkmale aufweist.

Haben diese Botschafter und Blogger echte Erfahrungen mit dieser Kameras oder nur drei Wochen Leiherfahrung?

Die Ricoh GR II kostet aktuell ca. 550 bis 600 Euro, die Neue kostet dann ca. 900 Euro. Ich habe meine Meinung und meine Erfahrungen mit der Ricoh bis zur GR II in einigen Blogbeiträgen dargestellt:

Ganz alt ab 2009:

Von der Leica zur Ricoh

Von der Ricoh zur Ricoh oder warum für mich die GXR mit S10 Modul die GX300 ist

Später:

Flanieren und Fotografieren mit der Ricoh GR II

Die Liste mit Kameras für Streetphotography

Der schwarze Blick

Digitalkameras für Individualisten oder alle guten Dinge sind drei

Mein Dreamteam für Streetfotografie

Ich nutze sie und ihre Vorgänger also schon viele Jahre als Amateur.

Es wäre sehr interessant zu wissen, wie viele der bloggenden Botschafter denn jahrelang die Vorgänger genutzt haben und daher die Neue bisherige GR II zu schätzen wissen. Und es wäre interessant zu erfahren warum die III noch besser ist …?

Wenn Ricoh-Pentax mit seiner Kampagne Amateure wie mich erreichen will, dann müssen sie mehr bieten als ihre Botschafter und Blogger.

Hinzu kommt heute im Jahr 2019 noch etwas.

Wir schreiben das Jahr ISO 409000.

Chinesische Firmen wie Huawei behaupten, daß ihre Smartphones besser sind als jede Digitalkamera.

Wieso soll da noch jemand für 899 Euro UVP eine Ricoh GR III kaufen?

Es gehört eben mehr dazu als nur mal mit dieser neuen Digitalkamera durch London zu laufen oder so zu tun als ob ….

Wer meine verlinkten Artikel liest, merkt, daß ich mit der Ricoh GR II ganz zufrieden bin und sie sowohl zuverlässig als auch kreativ ist. Ich empfinde sie sogar als existenziell hilfreich, weil ich mit Fotografie lebe als Amateur, also amare lat. = lieben, mit Liebe zum Thema.

Und da würde mich schon interessieren, welche Vorteil die Ricoh GR III im Zeitalter neuer sozialer Gebrauchsweisen der Fotografie hat?

Wie kann man damit unauffällig fotografieren?

Ist sie bei Lowlight schnell und gut nutzbar?

Sind die kreativen Möglichkeiten bis zum Panfokus geblieben etc.?

Wie sieht es mit DNG-Dateien bei Crops aus?

Es gäbe viele Fragen zu stellen…

Bisher habe ich bis auf ein paar unterhaltsame Videos und unendlich viele langweilige Fotos ohne echte streetfotografische Ambitionen nicht viel gefunden, was mir diese Kamera schmackhaft macht. Die Botschafter überzeugen mich nicht mit ihrer fotografischen Botschaft. Echte Streetfotografie sieht anders aus.

Da will ich nur hoffen, daß die Botschafter und Blogger mehr zu bieten haben als bei ihren hauptberuflichen Tätigkeiten jenseits der Fotografie bei Stops in der Welt mit der geliehenen Kamera  rumzuknipsen und so zu tun, als ob sie sich ernsthaft damit beschäftigt hätten.

Gerade für Amateure wie mich muß es eine Kamera sein, die besonders ist, weil sie direkt vor der eigenen Haustür genutzt werden soll und nicht erst in New York, Rio oder Tokio.

2016 habe ich darüber geschrieben, daß man mit der Ricoh GR II die Wahrheit einfangen soll.

Wie ist denn die Wahrheit so bei der Ricoh GR III?

Kann man die damit auch noch einfangen?

Wie sieht denn die Wahrheit der Blogger und Botschafter aus?

Mal sehen ob da noch was kommt…

7 thoughts on “Ricoh GR II oder III – das ist hier die Frage

  1. Hallo, ich habe deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen. Ich bin begeisterter Hobbyfotograf und überlege, ob ich mir die GRII oder die GRIII kaufen soll. Ist die GRIII wirklich so viel besser (neue Features, mehr Megapixel) oder ist das ganze nur Marketing? Da meine finanziellen Mittel beschränkt sind, kann ich mir nicht mehrere Kameras leisten. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!

    Herzliche Grüße Lukas

    1. Hallo Lukas, die neue kann mehr. Aber ich bin jahrelang mit der GR II rumgelaufen und sie reicht mir immmer noch. Eine gute gebrauchte GR II ist der Grundstock für eine gute günstige GR III in einem Jahr ….

  2. Spannende Fragestellung. Ich denke, die GR II reicht weiterhin locker aus.

    Ich frage mich dasselbe bei der Fujifilm X100V im Vergleich zur X100F. In England bekomme ich die X100F aus Auslaufmodell nagelneu für 769 Pfund, die neue X100V kostet 1.289 Pfund. Dafür hat sie einen Klappmonitor, ist wetterfest und soll schärfere Bilder in den Ecken machen.

    Ist sowas 520 Pfund Aufpreis wert?

    Gleiche Frage bei X-T4 oder X-T3. Bei Sony A6600 zu A6500. Bei Canon EOS M6 II zu EOS M6. Bei Pentax K-1 II und Pentax K-1 (1.999 EUR bzw. 1.299 EUR in Deutschland. 700 EUR DIfferenz!)

    1. Ich kann deinem Kommentar nur beipflichten. Es gibt mittlerweile ausgereifte und gute Kameras, die ausreichen. Neuheit allein ist kein Qualitätskriterium. Ich habe immer noch die alte Fuji X100 und gerade die Beschränktheit ist so großartig, weil ich weiß was sie kann. Vielleicht würde ich, wenn ich neu mit Ricoh beginne, mir sofort die GR III kaufen, aber gerade wenn es manuell etwas mehr sein soll, dann ist die GR II genau mein Ding. Aber ich bin auch schon älter und hatte schon viel im Gebrauch. Ohne Vorkenntnisse ist die GR III einfacher aber eigentlich sind diese Kameras ja erst interessant, wenn man noch Herausforderungen jenseits der Automatik haben möchte, finde ich.

  3. Hallo,
    seit April 2011 fotografiere ich u.a. mit einer Ricoh digital III.
    Sie hat unzählige Auslösungen hinter sich. Es gab noch nie Probleme.
    Diese kleine Kamera ist ein robustes Arbeitstier und reicht trotz des kleinen Sensors für die meisten Ansprüche aus. Eine GRII tut es allemal. Es muss nicht immer die neueste Kamera sein.

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