Kameras und Smartphones – kleiner Streifzug durch die Statistik und das Verhältnis von Preis und Wert

mima

Zwischen den Digitalkameras, die uns in Blogs angepriesen werden und denen, die viele wirklich wollen, liegen doch oft Welten.

Zudem gibt es kaum Statistiken über das, was wirklich gilt. Umso interessanter ist die Statistik von dpreview.

Wenn man sich eine nicht näher erläuterte Grafik anschaut, dann finden sich dort Digitalkameras, die sonst wenig zu finden sind (Screenshot vom 27.062019):

Statistik dpreview am 27.06.2019

An erster Stelle steht die neue Vollformatkamera von Panasonic für ca. 3400 Euro komplett mit 24-105. Das ist der Höchstwert.

Man kann sagen nach dieser Statistik liegen die Preise zwischen 3400 und 340 Euro. Panasonic und Sony im Vollformat und APS-C, Fujifilm im APS-C und die Ricoh GR III und danach noch Canon mit guten eher kleinen Digitalkameras mit 1er und APS-C Sensor.

Dpreview splittet dann noch auf, wenn man in diese Sektion wechselt.

Aber es zeigt sich, daß zwischen dem, was die Fotozeitungen uns überwiegend zeigen und dem, was viele auf der führenden fotografischen Webseite wünschen, eine erhebliche Diskrepanz klafft.

Im deutschsprachigen Raum gibt es einen Überblick über die Zahlen im Bereich Fotografie bei statista.

Auf heise.de finden sich Hinweise wie das Verhältnis von Digitalkameras und Smartphones ist.

Ein aktueller Renner im echten Verkauf ist die Ricoh GR III, so wie schon auf dpreview beschrieben.

Aber das ist natürlich alles nur begrenzt aussagekräftig.

Eine umfassendere gute Analyse auf foto-schuhmacher.de ist hinter diesen Worten hier verlinkt.

Dort wird gefragt: „Wollen alle Kamerahersteller wirklich im Marktsegment von Leica und Zeiss landen? Dafür scheint mir der derzeitige Fotomarkt kaum geeignet. Konservativ geschätzt kann mindestens die Hälfte der mir bekannten Fotografen diesen Weg finanziell überhaupt nicht mitgehen. Könnten oder wollten Sie es, dann wären sie ja bereits Kunde bei Leica und Zeiss.“

Der Markt für Leica M Digitalkameras oder der Markt für Mittelformatkameras ist immer verbunden mit einem höheren Budget und daher mit einer kleineren Käuferschicht aber wegen der Marge vielleicht attraktiv.

Deshalb kann es für ein Unternehmen attraktiver sein nur 500 Digitalkameras von einem Model zu verkaufen, wenn der Stückpreis bei 5000 oder 10.000 Euro liegt. Allerdings wird damit natürlich auch nur die Zielgruppe bedient, die in dieses Kaufsegment passt.

So ist es auch mit Smartphones, Relationen und Preisen.

Wer kauft ein Iphones XS max für über 1500 Euro? Da aktuell ein Iphone über 5 Jahre Updates erhält sind dies umgerechnet pro Jahr ca. 300 Euro und es gibt einen relativ hohen Wiederverkaufswert.

Und wer gibt für ein schon nach wenigen Monaten altes Huawei ca. 1000 Euro aus? Da z.B. ein Huawei  bisher maximal ca. 2 Jahre Updates erhält, sind dies mindestens 500 Euro pro Jahr und es gibt so gut wie keinen Wiederverkaufswert sondern daraus wird ein Wegwerfartikel.

Android-Smartphones sind fast alle Wegwerfartikel, die das viele Geld nicht lohnen.

Alles was online geht, ist ohne Updates ein Wegwerfartikel. So bestimmen die Hersteller das Verfallsdatum. Das ist eine Einladung zum Gelddrucken auf Kosten der Kunden, wenn man dies nicht gesetzlich regelt oder so verantwortungsvoll macht wie Apple.

Das mag überspitzt klingen, ist aber im Kern so. Besonders schmerzlich wurde mir dies schon deutlich als das Windows Phone einfach eingestellt wurde. Da Smartphones ja Taschencomputer sind, die vom Onlinesein leben, ist die Update-Frage die Gretchenfrage. Danach kommt erst das Thema Fotografieren mit dem Handy.

Der Smartphonemarkt lebt von der „Neuheit“, dem Image und dem Phänomen des Ratenvertrags:

  • „Ein neues Smartphone ist ein extremer Imageträger, den man täglich bei sich trägt und laut Studien durchschnittlich über 80 Mal täglich in die Hand nimmt. Eine ausgewachsene Fotokamera wird im Vergleich dazu nur von relativ wenigen Menschen besessen und von noch viel weniger Enthusiasten ständig mit sich herumgetragen. Letztendlich ist der Image-Faktor auch der teureren Fotokamera-Modelle eher gering.
  • Völlig übersehen wurde, dass Smartphones in vielen Ländern meist an Anbieterverträge mit 2 Jahren Laufzeit gebunden sind, nach deren Ablauf der Kunde automatisch ein neues Modell zum oft extrem reduzierten Preis angeboten erhält. – Ganz im Gegenteil zu neuen Kameras.
  • Nebenbei bemerkt wird gerne übersehen, dass das Smartphone psychologisch wirkungsvoll somit quasi im Ratenvertrag oder wie bei moderner Software für anscheinend überschaubare monatliche Gebühren gemietet resp. geleast wird. Von derart geleasten Dingen trennt man sich auch viel leichter wieder. Man tauscht sie ja angeblich nur kostenlos gegen bessere ein.“

 

So sind es die sozialen Gebrauchsweisen, die bei Smartphones eine wesentliche Rolle spielen, wenn es um hohe Preise geht. Hinzu kommt, daß das Smartphone überall gezeigt werden kann und so einen sozialen Wert in die jeweilige Alltagssituation einbringen kann, weil man es eben dabei hat und es vielfältig nutzbar ist.

Hier beende ich nun meinen Streifzug durch die Strasse der Statistik im Land der Fotografie und der Smartphones und ihrer sozialen Gebrauchsweisen und kehre ein im Cafe der Kontemplation um etwas Strassenfotografie zu machen – unspektakulär und mit Spaß mit einem Iphone und Hipstamatic, so wie hier beim zufälligen Lichtspiel im Sommer:

Bis dann!

 

 

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