Wenn Jesus auf Schopenhauer trifft

mima

Ostern 2025 ist es soweit.

In einem großartigen Interview auf welt.de beschreibt Rüdiger Safranski deutsche Verhältnisse.

Wenn man bedenkt, daß Jesus für die Menschen gestorben ist, damit sie frei von Schuld sind, dann wäre es eine wunderbare Sache, sich eine Begegnung auf der Straße zwischen Jesus und Schopenhauer vorzustellen. So entsteht ein Bild im Kopf.

Gerade jetzt wo überall auch digital ein Judas lauert…

So lesen wir in dem Interview:

„WAMS: Sie haben sich einmal als „kryptoreligiös“ bezeichnet, kommt bei Ihnen da ein etwas diabolischer Erlösungsglaube qua Läuterung hoch?

Safranski: Pünktlich zu Ostern, natürlich! Wie früher an Gründonnerstag läuft es jetzt in der Weltpolitik. Wir erleben die Abräumung der Altäre. Dann kann die Auferstehung kommen.

WAMS: Gibt Ihnen in derart unübersichtlichen und hoffnungslosen Zeiten Ihr Handwerkszeug als exquisiter Kenner der Literatur und Philosophie Kraft und Inspiration?

Safranski: Die großen Denker lebten nicht immer ungefährlich. Goethe wurden Haus und Weinkeller in Weimar von französischen Soldaten geplündert, aber er hatte eine mutige Frau, die hat die Marodeure hinausgeworfen. Und Schopenhauer lieh bei der Revolution von 1848 den Soldaten sein Opernglas, damit sie die Aufständischen, von denen er nicht viel hielt, besser beschießen konnten. Genau dieser Schopenhauer ist für mich der Denker der Stunde, aus dem wir für die Zukunft Honig saugen können. Er stellte sich der Wirklichkeit ohne Illusionen. Er hat gedacht und nicht sich etwas ausgedacht. Und selbst, wo Schopenhauer die Ausweglosigkeit beschreibt, wird das durch den Glanz der Beschreibung fast schon wieder tröstlich.“

„Mir ist unter den Menschen fast immer, wie dem Jesus von Nazareth war, als er die Jünger aufrief, die immer alle schliefen.“
– Arthur Schopenhauer

Und so nähern wir uns dem Christentum…

Die Zeit ist also gut für neue Fotos der neuen Wirklichkeit, die wir sehen.

 

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