Quo vadis Digitalkamera und Du?

mima

Wohin gehst Du Digitalkamera und wohin gehst Du mit deiner Digitalkamera?

Samsung hat als Erster umgestellt.

Sie machten gute Digitalkameras und haben sich entschlossen, dieses Wissen nur noch in Smartphones einzusetzen.

Sony hat jahrelang eher Smartphones produziert und parallel dazu bewußt den Digitalkameramarkt aufgebaut.

Mittlerweile ist Sony bei Kameramodulen Marktführer und bei Digitalkameras ebenfalls neben Canon. Heute bietet Sony in seinem preiswerten Smartphone für ca. 400 Euro nicht mal einen Bildstabilisator an, dafür aber ein Xperia Pro Handy für sage und schreibe 2499 Euro.

Panasonic baut gerade eine Kleinbild/Vollformat Linie neben MFT auf und verkauft seit Jahren Smartphones, aber regional begrenzt.

Leica kooperierte schon länger mit Huawei und hat nun neben seinen Kameraprodukten das erste eigene Smartphone vorgestellt.

Fuji hat das APS-C Format mit wunderbaren Kameras seit 2011 neu eingeführt und zuletzt das Mittelformat neu aufgebaut zu Preisen unterhalb von Leica und plant offenkundig ebenfalls den Einstieg in den Smartphonemarkt.

Die Preise dieser neuen Smartphones liegen fast überall da, wo vorher eher hochwertige Digitalkameras zu finden waren.

Wenn die Menschen bereit sind, diese Preise zu zahlen, weil für sie ein Smartphone mehr wert ist als eine Digitalkamera, dann wird sich dieser Bereich auch durchsetzen und expandieren. Das könnte funktionieren, weil es neben den alten Menschen wie mich immer mehr neue Menschen gibt, die mit dem Smartphone als entscheidender Sozialisationsfaktor aufgewachsen sind.

Aktuell schafft es aber eher Apple mit dem Iphone, den Luxusmarkt mit Produkten über 1000 Euro zu besetzen.

Man darf also gespannt sein wie sich das weiterentwickelt.

Wenn ich nun auf mich in meiner „alten“ Welt der Gegenwart blicke, dann sieht dies alles etwas anders aus.

Mein Rahmen für Technik liegt zwischen sozialer Fotografie und Streetfotografie, die ich als Dokumentarfotografie zusammenfasse, weil sie immer Reales im Rahmen aufnimmt, das ich gesehen habe.

Rückblickend änderte sich der Blick auf die Technik ständig.

Ich möchte dazu nur auf den hier verlinkten Artikel von mir vom Januar 2010 verweisen.

Was darin steht, hat für die Generation Smartphone überwiegend überhaupt keine Relevanz mehr und ist von neuen Digitalkameras schon lange überholt worden. (Da gab es z.B. noch keinen Prototyp der Fuji X100…)

Bei mir ist es so, daß ich eigentlich nur gebraucht kaufen konnte und kann oder vielleicht mal das Glück hatte, zum Preis einer Gebrauchten eine neue Kamera zu erhalten und sich alles immer um Summen um die 500 Euro pro Jahr drehte. Die große Ausnahme war die Fuji X100 2011.

Im Großen und Ganzen sind für mich die gebrauchten bezahlbaren interessanten Digitalkameras bei den bestehenden Modellen ausgereizt.

Meine Welt ist produkttechnisch dabei bewußt zwischen MFT und APS-C primär mit Sucherkameras eingegrenzt.

Beim Blick zurück auf mein aktuelles Equipment sehe ich folgendes:

Die für mich interessantesten Modelle im MFT Bereich sind die Olympus Pen, die Lumix GM5, GX7 und die Lumix GX8.

Die für mich interessantesten Modelle im APS-C Bereich sind die Fuji XE2s, XE3 und X-Pro 2.

Hinzu kommen die Fuji X100 und die Ricoh GR II als Festbrennweite.

In der Fotopraxis nutze ich fast nur kleine und kompakte Kombis zwischen ca. 24 und 90 mm umgerechnet auf Kleinbild und ich fotografiere sehr oft manuell mit den neuen manuellen Objektiven von ttartisan und 7artisans.

Das ist übrigens die neue Art der manuellen Fotografie mit Systemkameras.

Klein und leicht muß mein Equipment sein. Das hat auch mit körperlichen Einschränkungen zu tun.

Im Zoombereich fotografiere ich nur mit Lumix Bridgekameras wie z.B. der TZ101, LX100 etc.

Das reicht völlig – mehr als völlig.

Meine Leica Kompaktkamera heißt Huawei P9.

So lebe ich in einer Welt voller technischer Möglichkeiten.

Nicht Sammeln sondern Schnappschüsse und Soziales sind das Ziel.

Wesentlich ist aber rauszugehen und zu fotografieren, weil das erlebte Fotografieren der entscheidende Punkt ist.

Das Smartphone spielt merkbar dabei immer mehr eine entscheidende Rolle, aber eben nicht überall sondern eher dort, wo die Kamera schlecht hinkommt.

Das ergibt im Prinzip noch mehr Fotos und fotografische Gelegenheiten als früher.

Dabei muß man natürlich aufpassen, daß die Fotografie nicht als Teil des Lebens langsam zum Lebensinhalt und Selbstzweck wird.

Deshalb habe ich für mich entschieden, bewußt einen Wechsel zwischen Online und Offline vorzunehmen. Ich gehe nicht mit der Kamera ins Bett und ich schreibe bewußt monatelang keine Artikel.

Lieber lese ich Schopenhauer und Camus.

Das lebe ich nun schon einige Zeit – auch hier – und es scheint ein guter Weg zu sein, zumal gute Texte auch ihre Zeit und Reife durch Erlebnis, Erfahrung und Verarbeitung brauchen, gerade wenn es Fotografie und Feuilleton sein soll.

Das widerspricht zwar dem digitalen Augenblick, entspricht dafür aber meinem menschlichen Geist.

Und so ist man sein eigener Lebensversuch…

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