8. Juni Denken und Gedenken

mima

Der 8. Juni ist ein Gedenktag in meinem Leben. Conditio Humana bedeutet zu Gast auf einem Stern zu sein und die Naturgesetze der Existenz zu akzeptieren. Was mich dabei gedanklich wesentlich durch mein Leben begleitet hat, sehen Sie auf diesem Foto:

Ich habe danach und dazwischen zwar noch viele andere Bücher gelesen, aber alles, was für mich wichtig ist, steht in diesen wenigen Büchern. Zwischen den Autoren liegen zum Teil mehr als 2000 Jahre, aber hier finde ich das, was für mein Leben wichtig ist, war und wurde.

Ich danke den Autoren dafür, daß sie diese Werke geschrieben haben und ich sie lesen konnte und kann.

Natürlich gibt es noch mehr gute Bücher und manche Gedanken entstehen erst, wenn sich neue Fragen auftun, die alte Fragen ablösen.

In diesen Büchern fand ich oft in Worten ausgedrückt, was ich empfand oder noch nicht ausdrücken konnte. Es ist das Existenzielle und die Art zu leben.

Als ich dies dann in meinem eigenen Leben konkret leben und erleben mußte, entdeckte ich die Fotografie als Instrument und Methode der Annäherung und Verarbeitung an diese Fragen in vielen Augenblicken.

Deshalb ist für mich Fotografie neben dem Schreiben (und früher dem Sprechen und Schulen) auch ein Teil meiner Art, die Welt zu sehen und zu entdecken. Aber um das zu sehen, was für mich wichtig ist, brauchte ich die Gedanken, die ich in diesen Büchern fand.

Ob ich privilegiert bin, weil ich lesen kann oder ob Menschen, die keine Bücher lesen, besser sehen, anders sehen oder mehr sehen – ich weiß es nicht. Aber sinnerfassend lesen zu können ist ein guter Weg, um aus seiner Unmündigkeit zu kommen, wenn man auch lesen kann, was man will.

Ich kann nur über mich und meinen Weg schreiben.

Ich saß jahrelang mit Camus auf der Bank, aber eines Tages kam er nicht mehr.

Und dann?

Loslassen und den Moment annehmen.

Aber wie?

Durch Lesen und – für mich – durch Fotografie.

Die Momentfotografie und der Augenblick – wörtlich der Augen Blick – wer kennt das nicht als Fotografierer – ist der Weg, der das Ziel ist.

Und dazu das passende wunderbare Gedicht über die „Fahrradspiritualität“.

Und plötzlich standen Camus, Epiktet und Seneca vor mir und lachten mich freundlich an.

Sie forderten mich auf, die Bank zu verlassen und mit ihnen an meiner Seite freundlich in den Tag zu gehen.

Und so ist es geschehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert