Preise und Relationen bei Digitalkameras und Objektiven

mima

Damals gab es die EOS 5D mit dem 24-105 F4 für 2998 DM. Das war ein fast unerreichbares Paket von Objektiv und Digitalkamera im Vollformat. Da gab es die M8 und M9 von Leica noch nicht.

Das waren 1500 Euro.

Seitdem ist viel geschehen.

Rückblickend erhielt ich immer gute Digitalkameras für ca. 500 Euro also ca. 1.000 DM.

Das ist auch genug Geld. Es ist mehr als ein normaler Fernseher kostet und es ist mehr als ein gutes Smartphone kostet.

Die Fuji X100 kostete in der ersten Version ca. 1000 Euro.

Das war schon viel mehr.

Ein Grund war sicherlich der einzigartige Sucher und zusätzlich das Design. Seitdem hat sich dieser Preis auch schon um fast 50% erhöht.

Aber das ist ja nichts im Vergleich zu dem, was gerade abläuft.

Einstiegspreise von 3.000 bis 4.000 Euro für Gehäuse und Objektive ab 1.000 Euro werden immer mehr.

Das ist nur erklärbar mit der Spreizung von arm und reich. Die Armen haben nämlich nicht mehr Geld und der Staat in Deutschland hat ja alles getan, damit Ersparnisse bei Arbeitslosigkeit erst aufgezehrt werden müssen oder bei Geldanlagen keine Zinsen mehr erwirtschaftet werden. Und in Deutschland erklären manche noch unter diesen Bedingungen soll man privat vorsorgen – obwohl die Politik die Voraussetzungen dafür abschafft.

Das Problem gilt aber nur für die Mittelschicht, also die zukünftigen Armen. Die kaufen sich dementsprechend auch keine Kameragehäuse für 2/3/4.000 Euro.

Da kann man ja fast dankbar sein, daß es durch den technischen Fortschritt heute auch gute Kameras für ca. 500 Euro gibt also 1000 DM. Die Sensoren sind einfach gut und die Optiken auch, wobei sie früher nicht schlechter waren sondern teilweise gefälliger.

So ist die Kameraindustrie ein Spiegel der sozialen Verhältnisse.

Grenzenlos für Reiche, voller Grenzen für Arme.

Das Einzige, was etwas hilft, ist die Verbesserung der Finanzierung, weil die meisten nicht auf einmal bezahlen können.

Wie beim Smartphone sind Nullprozent-Finanzierungen bei 12 bis 30 Monaten heute sehr oft möglich und ermöglichen so manchen kleinen Traum.

Anders wäre es gar nicht möglich.

Würde man den Menschen weniger wegnehmen, wäre mehr möglich. Aber diese Gedanken gehören nicht zur Kameraindustrie sondern zur Sozialkritik und die gehört nicht hierhin.

Der Markt der Digitalkameras ist zudem noch erweitert worden durch die Smartphones und die Dronen. Beides ergänzt sich.

Letztlich ist es heute so, daß für 1000 Euro jede Sensorgröße bis zum Vollformat angeboten wird und bis 500 Euro heute Kameras, die mehr können als Manches zuvor. Das ist bezahlbar für viele. Und weil die Globalisierung nicht aufzuhalten ist, werden technische Innovationen schnell massenreif und billiger und Nischenprodukte eher teurer.

Höhere Preise sind gekoppelt mit sozialen Gebrauchsweisen und speziellen Unterscheidungsmerkmalen. Wir dürfen gespannt sein wie es weitergeht.

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