Die Fuji X100 als Glücksfall für klassische Streetfotografie mit Sucherkamera in digitalen Zeiten
Unter der Überschrift „Die Straße ruft: coole Kameras für die Street Photography“ schrieb Winfried Warnke 2017 über die Lust auf Streetfotografie mit Sucherkameras auf klassische Art.
Er sagt: „Die Stadtflaneure suchen ein fotografisches Werkzeug, das über schnelle Einsatzbereitschaft, manuellen Fokus, vorwählbare Zeit-Blendenkombinationen, 35 oder 50 mm Brennweite, Unauffälligkeit und Geräuscharmut verfügt….Erklärt der Fotograf die analoge Technik nicht zum Heiligtum, ist für Straßen-Fotografen natürlich auch digitale Technik zugelassen. Die Leica M9 (3500 Euro mit Summicron 35 mm) und die Fujifilm X100 (360 Euro) führen das klassische Prinzip der Sucherkameras mit moderner Technik fort.“
Es ist die Fuji X100, die uns zu glücklichen Menschen mit viel fotografischer Kompetenz und Freude machen kann.
Für die Fans der Messsucherkameras mit Vollformat gibt es keine Alternative zu Leica.
Aber parallel dazu entstand eine neue Art von Sucherkamera als klassische Kleinbildkamera mit APS-C Sensor, die Fuji X100 und größer mit Wechseloptik die Fuji X-Pro 1+2.
Damit wird Sucherfotografie auf klassische Art möglich, die ähnlich und anders als bei Leica ist.
Ähnlich weil sie wie zu analogen Zeiten einen optischen Sucher und manuelles Handling anbietet und anders weil sie zusätzlich einen digitalen Sucher und digitales Fotografieren auf neue und alte Art ermöglicht.
Diese Art zu fotografieren ist zudem zu bezahlbaren Preisen möglich.
So wird daraus kein Hobby für Reiche sondern ein Hobby für Fotofans.
Das ist dann auch das wirklich Neue an der Fuji X100: es gibt eine neue Welt, die alt und neu kombiniert und variabel gutes Fotografieren möglich macht wie früher oder wie heute.
Das ist die Welt der Fuji x100.
Sie ist Symbol für Kamerakunst in digitalen Zeiten für ganz unterschiedliche Arten des Fotografierens.
Wieso diese Kamera in vielen Foren und Magazinen als Kompaktkamera bezeichnet wird bleibt ein Geheimnis, das nicht lösbar ist. Die Fuji X100 ist eine Spezialkamera und keine Kompaktkamera. Sie bietet als Spezialität einen Hybridsucher und eine Festbrennweite mit total manueller Kontrolle an.
Mit Kompaktkamera hat das ebensowenig zu tun wie mit der Bemerkung, sie sei die Leica des armen Mannes.
Nein, sie ist eben keine Leica sondern die X100, eine Spezialkamera von Fuji mit besonderen Eigenschaften, die Streetfotografie, Flaneurfotografie und anderes ermöglicht.
Und wem das nicht reicht mit 35mm, der kann zur Fuji X-Pro 2 wechseln und alles ans Bajonett hängen, was die Objektivpalette bietet.
Es geht um das unbeschränkte Fotografieren mit dem Sucher. Das bietet die Fuji X100 wie keine zweite Kamera außer der X-Pro 2 und deshalb sollte man diese wesentliche Errungenschaft auch schätzen.
Denis Thorpe, 1932 geboren, ein bekannter Reporter, der noch mit der M2 und M3 und nur monochrom unterwegs war und gerade mit „A View from the North“ ein gutes Buch veröffentlichte, wurde im Amateur Photographer 2/2019 so beschrieben: „I would always use prime lenses so I would use a 50mm on the M3 because the viewfinder was exactly 50mm … He has also embraced the digital era and managed to find a camera that reflects bis enduring love for the rangefinder. I have a camera that is near enough to the rangefinders and that´s a Fujifilm X-Pro 2.“ Er ist also ein Anhänger des Fuji Hybrid-Suchers, weil der ähnlich wie ein Rangefinder arbeitet.
Wer Sucherfotografie liebt und modern mit klassischen Methoden fotografieren will, der hat mit diesem Hybridsucher das beste aus zwei Welten in neuer Form.
Ein wahrer Glücksfall ist natürlich, daß die Fuji X100 für relativ kleines Geld in der ersten Version und den darauf folgenden heute gebraucht erhältlich ist.
So ist diese Art des Fotografierens doppelt erfreulich, weil sie mit relativ geringem finanziellem Aufwand ein sehr hohes fotografisches Erlebnis bietet.
Manche Geschichten enden eben gut und das ist bei der Fuji X100 der Fall.
Wer mehr mag, der kann mit der Fuji X100F oder anderen Kameras finanziell und fotografisch noch mehr und andere Arten des Fotografieren verwirklichen. Da sind dann auch keine Grenzen gesetzt.