Die Fülle der Stille

mima

Ich habe mich vor einigen Wochen ausgeklinkt und die Stille gesucht.

Ich bin nun eher da, wo es still ist.

„Warum ist es in der Öffentlichkeit so still um die selbst erzeugte, kostenlose Stille? Das ist einfach zu erklären. Stille kostet nichts, mit ihr kann man kein Geschäft machen. Und doch: Wenn wir sie nicht suchen, nicht ausdrücklich zu uns einladen und uns Zeit für sie nehmen, flieht sie uns. Stille ist scheu, aber gabenreich. Ihre Gabe ist die reine Leere. Wirklich Neues kann nur aus ihr entstehen.“ (Frieder Lauxmann)

Psychohygiene schärft die Sinne und man wird anfälliger für Aussenwirkungen, weil man mehr bewußt wahrnimmt.

Das ist auch der Grund, warum ich die beiden Wahlwerbungen hier gezeigt habe, die ich sonst nur unbewusst bemerkt hätte.

Aber auch dies wurde mir heute erst klar.

Früher war ich zum Rückzug eher im Kloster. Da war die Stille vollgepackt mit Meditation, so daß man doch irgendwie still beschäftigt war. Zu viel Meditation kann aber auch schaden, weil es nach dem Erzeugen von Achtsamkeit ja weitergeht und dafür braucht man Resilienz und Willen. Man muß die Wege aber erst selber gehen, um für sich dann bewerten zu können.

Heute verzichte ich weitgehend auf Medien und Klostermauern und probiere und erprobe gerade die Stille mitzunehmen in den Alltag.

Das ist ein faszinierender Weg.

Aber die Stille ist unglaublich produktiv und gibt Kraft und öffnet den Blick und den Horizont.

Es ist schwer in Worte zu fassen.

Aber ich musste es gerade einmal versuchen, sonst sind die Gedanken wieder weg.

Ich sehe es nur manchmal kurz und klar.

Und das ist wunderbar.

 

 

One thought on “Die Fülle der Stille

  1. Ich mache das ähnlich. Nach vielen Jahren Meditation (Sesshins) mit einem Zenmeister und darauf folgenden Jahren, in denen ich mich als Einzelgast in einem Kloster zurückgezogen habe, nehme ich ich seit einigen Jahre meine Auszeiten an schönen Orten, die ich mir nach aktuellem Bedürfnis aussuche – meist miete ich ein Zimmer oder kleines Appartment.
    Die Stille ist zwar eigentlich immer präsent, aber einige Tage Rückzug allein intensivieren doch die Erfahrung und erweitern sie um Neues.

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