Eindrücke brauchen Ausdruck

mima

Diese Worte sind aus dem Buch von Irmtraud Tarr mit dem Titel „Was rettet.“

Ich finde diese Worte sehr schön, weil sie auch so gut zum Thema Fotografie passen.

Meine Eindrücke bestanden darin, dem real Gesehenen einen Rahmen zu geben oder zu versuchen, ein Gefühl zu visualisieren.

Später veränderte sich das.

„Das Gefühl der Absurdität kann an jeder bliebigen Straßenecke jeden beliebigen Menschen anspringen…“

So einen Tag hatte ich in Leipzig als ich mitten in der Stadt war.

Das versuchte ich dann zu visualisieren, um es so festzuhalten.

Wie hält man das Gefühl der Absurdität fest?

Ich habe es versucht, indem ich das, was ich beim Spüren in dem Moment sah, aufnahm und – wie wir ja nun aus der neurologischen Forschung wissen – mein Darmhirn dies zusammen mit den Gefühlen speicherte.

Wenn man sich dann erinnert, kommen ja zuerst die Gefühle. Bei mir war es die Situation der Anonymität der Großstadt, das auf die Gefühlswelt innen drin traf. Daraus entstanden die Eindrücke, die ich so zum Ausdruck brachte und jetzt in Worte fasse.

So war das.

Für Andere mag es darum gehen, dem Eindruck durch ein Selfie einen Audruck zu geben.

So hat jeder seine Art, sich auszudrücken.

Jenseits der Fotografie kann man Gefühle auch durch Tanz, Singen, Musizieren oder Malen etc. zum Ausdruck bringen.

In jedem Fall ist die Fotografie eine Möglichkeit dies zu spiegeln und sich auszudrücken und zu „sprechen“.

So wird Fotografie Teil vom eigenen Leben und Erleben.

Was ist Leben?

Ich nehme Goethe: „Aufmerksamkeit ist das Leben.“

Wenn wir heute von Flow sprechen, dann hat man da was neu entdeckt.

Neu ist alt in diesem Sinne.

Jede Generation sieht aber auch etwas Neues und sieht auch anders.

Insofern ist das Alte nicht „besser“ als das Neue. Es kommt darauf an.

Bemerkenswerterweise ist aber der gezeigte Ausdruck beim Anblicken wieder ein Eindruck.

Und jetzt kann man oben wieder anfangen zu lesen, weil sich alles im Kreis dreht.

Ich möchte aber nicht enden, ohne ihnen noch einen Satz aus dem wunderbaren Buch von Irmtraud Tarr mitzugeben, der sehr hilfreich sein kann: „Menschen sind darauf angewiesen, sich ein inneres Zuhause vorzustellen, um dem wirklichen Leben gewachsen zu sein… Ein inneres Zuhause ist nicht nur eine Illusion, sondern eine psychologische und ästhetische Lebenshilfe…“

In diesem Sinne!

 

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