Die Umwertung aller Werte seit Merkelgrünlinksschwarzgelb
Friedrich Nietzsche und die Umwertung aller Werte erleben wieder einmal eine neue Dimension.
- Alice Schwarzer wird als Rassistin bezeichnet
- Udo Lindenberg´s Lied Sonderzug nach Pankow wird zensiert
- Wer gegen Islamismus und unkontrollierte Migration ist, wird als Rassist bezeichnet
Das sind nur drei Beispiele.
Ich galt früher mit meinen Ansichten als konservativer Linker und gelte heute mit den gleichen Ansichten als progressiver Rechter. Etiketten eben…
Ich möchte dazu den Historiker Emmanuel Todd zu Wort kommen lassen in seinem neuen Buch von 2024 Der Westen im Niedergang: Ökonomie, Kultur und Religion im freien Fall:
„Ich werde die politischen Systeme, die in unseren Medien, unseren Universitäten und bei unseren Wahlkämpfen als westliche liberale Demokratien beschrieben werden–die über die Ukraine gegen die russische Autokratie antreten–, umqualifizieren. Im Adjektiv »liberal« in Verbindung mit »Demokratie« kommt der Schutz von Minderheiten zum Ausdruck, der die Kraft des Mehrheitsprinzips zügelt. Im Fall Russlands, wo gewählt wird und wo die Regierung–mitsamt ihren die Minderheiten unterdrückenden Unvollkommenheiten–unterstützt wird, habe ich die Idee der Demokratie behalten, jedoch »liberal« durch das qualifizierende Adjektiv »autoritär« ersetzt. Im Fall des Westens verbietet es die Dysfunktion der Mehrheitsvertretung, den Begriff »Demokratie« beizubehalten. Währenddessen spricht nichts dagegen, den Begriff »liberal« beizubehalten, ist doch der Schutz von Minderheiten zur Obsession des Westens geworden. Dabei denkt man meistens an Unterdrückte, schwarze Menschen oder Homosexuelle, doch die am besten geschützte Minderheit im Westen sind mit Sicherheit die Reichen, welche 1 Prozent, 0,1 Prozent oder 0,01 Prozent der Bevölkerung ausmachen. In Russland werden weder Homosexuelle noch Oligarchen geschützt. Aus unseren liberalen Demokratien werden also »liberale Oligarchien«. Der ideologische Sinn des Krieges verändert sich. Im vorherrschenden Denken deklariert als Kampf liberaler Demokratien des Westens gegen russische Autokratie, wird er nun zur Konfrontation zwischen den liberalen Oligarchien des Westens und der autoritären russischen Demokratie. Das Ziel einer solchen Neuklassifizierung des Westens und Russlands ist es nicht, Ersteren anzuprangern, sondern seine Ziele in diesem Krieg, seine Stärken und Schwächen besser zu begreifen. Einige wichtige Punkte können hier schon hervorgehoben werden: Wir haben es mit der Konfrontation zweier in ideologischer Hinsicht entgegengesetzter Systeme zu tun, auch wenn der Gegensatz nicht der ist, den man uns angegeben hat. Dass Parteien, die das Arbeitermilieu oder das unterdrückte Kleinbürgertum vertreten (in Frankreich der Rassemblement National und France Insoumise, in Deutschland die AfD und in den USA Donald Trump), verdächtigt werden, mit Putin zu sympathisieren, ist soziologisch betrachtet normal, wenn man so sagen kann. Die herrschenden Eliten haben Angst, die unteren Schichten der Gesellschaft könnten sich Richtung Russland bewegen, dessen autoritär-demokratische Werte einem charakteristischen Zug der westlichen Populisten nicht unähnlich sind. Dass die liberalen Oligarchien wirtschaftliche Sanktionen als Mittel der Kriegsführung akzeptiert haben, wird leichter verständlich: Es sind die unteren Schichten der westlichen Gesellschaften, die unter Inflation und sinkendem Lebensstandard am meisten leiden. Die chaotische Funktionsweise liberaler Oligarchien bringt diplomatisch inkompetente Eliten hervor und damit massive Fehler in der Bewältigung des Konflikts mit Russland oder China. Diese strukturelle Dysfunktion verdient es, dass wir uns ein wenig mit ihr beschäftigen.“
Ganz meine Meinung…
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