Kameragehäuse im Sucherformat von Leica, Lumix, Sony bis Fuji

mima

Wie war das nach dem Ende der filmbasierten Kameras (fälschlicherweise auch analog genannt)?

Ich erinnere mich daran, daß eigentlich die digitalen DSLRs von Canon und Nikon alles dominierten plus etwas Pentax.

Leica war früher so stark gewesen, daß alle auf den Niedergang starrten und es zunächst mal keine Innovationen gab, bis die M8 (und vorher ohne Leica die Epson RD-1) erschienen als größeres Experiment und dann die Digilux 3 bzw. Panasonic DMC-L1.

Das war auch der größere Auftritt von Lumix und Olympus und Leica mit FT Sensoren.

Das waren die Jahre 2006 bis 2008.

Diese eher experimentellen Meilensteine zeigten eine Kurve auf dem DSLR Weg aber noch kein Neubaugebiet.

Vielmehr sahen die meisten neuen spiegellosen Systemkameras erst noch aus wie kleine DSLRs, z.B. die Panasonic Lumix G2.

Aber da war doch noch was?

Genau.

Wir schreiben das Jahr 2010 und auf der Photokina enthüllt Fujifilm eine Kamera, die alles kann, was man sich als Leica-Fan zu Filmzeiten wünschte und alles enthält, was digital fotografisch nützlich ist bis hin zur Kombination von optischem und digitalem Sucher.

Das war die Fuji X100.

Sie ist die neue Art der Sucherkamera.

Wir sind jetzt nach der digitalen Grenzöffnung in einem Fotoland, das neue Wege und Strassen baut.

So fingen dann auch Mischkonzerne an mitzumischen. So entstand das neue Retro-Classic Design mit der Panasonic Lumix GX 7 2013 und der Sony Alpha 6000 im Jahr 2014.

Da waren plötzlich Digitalkameras mit einem elektronischen Sucher am linken Rand gefragt.

Dieses Retro-Classic Design war der Versuch einerseits an die DSLR Form anzuknüpfen und andererseits das klassische Ziegelsteinformat der (Mess)sucherkameraform zu integrieren.

Sogar Olympus hat hier als Weiterentwicklung eigener Tradition mit der Pen-F 2016 mitgemacht, die erste digitale Olympus in Sucherkameraform.

Das ist eine großartige Kamera, die optisch unglaublich ambitioniert ist und auf mich wie ein komplettes feinmechanisches und optisches Fotolabor in Kameraform wirkt.

Aber statt dann durch Minimieren im Design als Pen-F M(iniminert) im MFT Bereich den fehlenden Klassiker zu kreieren, ist er im APS-C Bereich mit der Fuji XE3 entstanden.

So wuchs neben dem DSLR-Weg eine Strecke mit spiegellosen Digitalkameras, erst so ähnlich wie DSLRs, dann als Mischung und direkt daneben ist der Weg, der zum neuen Fujiland führt.

Fuji ist bisher flexibel genug, Bewährtes und Neues zu kombinieren und daraus das Beste Neue zu kreieren.

Fuji beackerte sein Gebiet besonders gut. Firmware und Kamerapflege werden groß geschrieben (zumindest bis 2018) und die Kunden erhalten Produkte, die wertig sind und Spaß machen.

Daneben wächst Leica langsam wieder und kooperiert – allen voran mit Panasonic Lumix, die im Videobereich und Fernsehbereich vieles dominierten, neuerdings mit Huawei.

Leica knüpfte in meinen Augen an seine Dominanz aus Filmzeiten an und glaubt mit der Übersetzung von Film auf Sensor und Maximalpreisen das Alte in neuer digitaler Form vermarkten zu können.

Das gelingt zum Teil, denn Leica verkauft durch die Leica M ein soziales Unterscheidungsmerkmal.

Das klappt – aber nur mit der M als soziale Gebrauchsweise zur Darstellung der feinen Unterschiede in bestimmten Subkulturen.  Bei der Q, CL und SL etc. hört es schon auf, weil eben alle nur Sensorfotos machen.

Olympus hat es bisher bei der Pen F gelassen, aber Panasonic Lumix kam dann mit der GX80 und GX8 und der GM5, ganz wunderbare innovative MFT Kameras in Sucherkameraform.

So wachsen parallele Straßen mit unerschiedlichen fotografischen Neubaugebieten zwischen Leicaallee, Lumixplatz und Fujiufer.

So ungefähr würde ich das zusammenfassen, was ich miterlebt habe bis 2018.

(Daneben entsteht gerade ein riesiges Einzugsgebiet mit Kleinbildsensoren und Mitttelformatsensoren und entsprechend neuen Gehäusen und Objektiven, die mich aber aktuell nicht interessieren.)

Und heute beim Anklopfen an 2020?

Mein Weg von der Leica CL und der Leica M6 führte ab 2010 von der Fuji X10 und Fuji X100 zur Fuji XE3, dem optimalen Minimalismus.

Eine Stufe darüber wären es die Fuji X100F und die XPro 2, die aber nicht mehr minimal sind und fotografisch nicht besser aber zusätzlich den optischen Sucher haben.

Daneben gibt es natürlich noch andere Digitalkameras mit spezifischen Vorteilen, aber meine fotografische Entwicklung seit 2010 empfinde ich durch die Angebote von Fujifilm und Panasonic Lumix als besonders bereichernd, weil sie die klassischen Aspekte und echte Innovationen mit eingebaut haben.

Paradoxerweise hatte ich für meine frühere Fotopraxis nie so ausgereifte Digitalkameras wie die, über die ich heute schreibe, wobei mir die Olympus Kompaktkameras am besten gefielen. Wieso Olympus z.B. nicht eine XZ-10 mit 1 Zoll Sensor erschaffen hat sondern bis heute die unpraktischen Sony RX100 .. Varianten den Markt dominieren, bleibt mir ein Rätsel.

Ich empfinde auch den Weg vom Film zum Sensor als Befreiung, weil für mich die Kosten hoch waren und die Ergebnisse mühsam.

Jetzt bin ich am PC frei durch gute Software und ausgereifte Digitalkameras. Und die Fuji XE3 ist für mich besonders flexibel und befreiend.

Mittlerweile führen viele Wege in das neue Fotoland und man kann mehr entdecken als ich bisher getan habe.

Viel Spaß dabei!

One thought on “Kameragehäuse im Sucherformat von Leica, Lumix, Sony bis Fuji

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert