Zehn Wege im Nichts zwischen Raw und Ruhe

mima

Mein Rückzug unter den fotografischen Zaubermantel hat zu kreativen Momenten geführt:

 

  1. Ich habe mich 735 Seiten mit Nichts beschäftigt
  2. Ein anderes Thema war deutsche Fotografie mit Fotoapparaten aus China
  3. Dann bin ich meinen Weg an der Street62 gedanklich noch mal gegangen, meine Straße des Lebens mit Fotografie
  4. Dies führte zu einem Rückblick, der ein Ausblick wurde
  5. Irgendwann schrieb ich in dieser stillen Zeit einen Artikel über Objektive für stille Stunden
  6. Und ich war mit einem alten und neuen Kodak Handy unterwegs
  7. Und dann war da noch mein Artikel über die Spezialkamera Fuji X-Pro2 und die speziellen Alleinstellungsmerkmale der Fachkameras von Fujifilm in der X-Serie
  8. Fast hätte ich die Büchersäufer vergessen, ein wunderbarer Rückblick auf die Gegenwart
  9. Dawoud Bey und Rob Hornstra gaben mir Einblicke in ihr fotografisches Denken
  10. Und last but not least habe ich ziemlich viel mit meinen „alten“ Digitalkameras rumfotografiert

 

Und dann passierte es.

 

Die Leica M11 kam raus und ich landete bei der Pen F von Olympus.

 

Ich fragte mich, was ich will und was ich brauche?

Ich wollte ja einen neuen Lichtpinsel für ein neues fotografisches Thema.

Die Alleinstellungsmerkmale der Leica M11 führten mich zu den Alleinstellungsmerkmalen der Olympus Pen F.

Das will ich.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Seit ich mehr bei Saul Leiter bin, der wie ich mit einer analogen Leica M bzw. CL fotografierte und dann zu Lumix wechselte, suche ich die heute dafür optimalen Lichtwerkzeuge für Aufnahme und Film als Filtermix.

Es wäre auch ohne die Pen F möglich. Aber mit Pen F ist es inspirierender für mich.

Seine fotografische Freiheit ist auch meine fotografische Freiheit geworden unter meinen Bedingungen in Remscheid und Wuppertal statt in New York.

Ja und dann war die Pen F da.

Sie hatte still gewartet auf die Zeit, die ihre ist.

Und die ist jetzt gekommen.

Denn die Olympus Pen F ist der malerische Lichtpinsel, den ich jetzt brauche. Sie hat keinen digitalen Vorgänger und ist quasi eine Werkstatt mit Labor für das Malen mit Licht.

Olympus hat sie so beschrieben:

„Es ist eine Kamera, wie es sie nur einmal in einer Generation gibt. Sie wird jedem gefallen, der sich für Fotografie begeistert und darüber hinaus jedem, der ein Bewusstsein für das Visuelle besitzt. Sicherlich, die PEN-F ist eine Systemkamera mit auswechselbaren Objektiven wie jede PEN. Und sie basiert auf dem Micro Four Thirds Format – dadurch ist sie kompakter und leichter als die deutlich größeren Spiegelreflexkameras, bietet aber dennoch eine vergleichbare, wenn nicht bessere Bildqualität….

Nicht viele Kameras dieser Kategorie bieten ihrem Besitzer das Beste im Stil einer klassischen Messsucherkamera und der zusätzlichen Präzision durch einen eingebauten, hochqualitativen elektronischen Sucher in OLED-Technik. Dieser bietet unter anderem Fokusunterstützung sowie eine Vorschau von allen gemachten Einstellungen, darunter die Kreativ-Optionen und Creative Dial, in Echtzeit….

Das große Metall-Wahlrad auf der PEN-F bietet sofortigen Zugang zu vier Kreativ-Optionen, darunter einige in dieser Kategorie neue. Zusätzlich zu 14 Art-Filtern kann Colour Profile Control, Monochrome Profile Control und Colour Creator gewählt werden. In Monochrome Profile Control kann die Gradationskurve, Filmkörnung und Mitteltöne eingestellt werden. Ein Hebel unter dem Modus-Wahlrad bietet Sofortzugriff auf Ihre bevorzugten Optionen – ohne durch die Menüführung zu gehen. Ein Fingerdruck reicht aus. …“

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Benjamin Kirchheim, der nun wirklich Ahnung von Fototechnik und Design hat, hat es so beschrieben: „Olympus bezeichnet die Pen-F zu Recht als Meisterwerk. Sie ist die bisher beste Pen und stellt selbst die kleinste OM-D in den Schatten. Das hochwertig und sauber verarbeitete, mit Liebe zum Detail gestaltete Gehäuse überzeugt, auch wenn der Pen-F der in dieser Preisklasse eigentlich obligatorische Spritzwasserschutz fehlt. Ein etwas besserer Handgriff wurde dem Design geopfert, was vielleicht nicht jedermanns Sache ist. Endlich bietet eine Pen einen eingebauten Sucher und der Touchscreen besitzt dank seines Schwenk- und Drehmechanismus maximale Flexibilität. Die vielen Einstellräder und Knöpfe geben nur eine Vorahnung dessen, womit diese spiegellose Systemkamera ausgestattet ist. Die Pen-F lädt vor allem mit ihrem Kreativrad mit den über 18,5 Millionen möglichen Filtern zur spielerischen Fotografie ein. Phänomenal effektiv arbeitet der Bildstabilisator und der 20-Megapixel-Sensor bietet bei denselben Rauschwerten wie der 16-Megapixler sogar eine höhere Dynamik und Auflösung.“

Aber es gibt noch etwas und das hat Martin Vieten sehr gut herausgearbeitet:

“Eine Stärke (andere meinen auch eine Schwäche) der Digitalfotografie ist es sicherlich, dass sich die ursprünglichen Bilddaten jederzeit weitreichend manipulieren lassen. Üblicherweise geschieht das lange nach der Aufnahme, im RAW-Konverter oder Bildbearbeitungsprogramm bequem am PC-Bildschirm. Dadurch ist der Prozess, in dem das eigentliche Bild entsteht, vom Zeitpunkt der Aufnahme losgelöst. Mit der PEN-F möchte Olympus nun den Fotografen dazu animieren, sein Bild wieder mit der Aufnahme entstehen zu lassen… Wer sich eingehend mit den Möglichkeiten des Kreativ-Rads beschäftigt, ist zunächst einmal gezwungen, sich vor der Aufnahme Gedanken über sein Bild zu machen.“

Das sind eben echte sinnvolle Alleinstellungsmerkmale bei voller Flexibilität dieser Kamera. Hinzu kommt für mich die kluge Umsetzung bei manuellem Fotografieren.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Und deshalb ist die Pen F mein neuer Pinsel für meine neuen Fotos mit den neuen Motiven.

Eine Kamera für stille Stunden mit Objektiven für stille Stunden und manuelles arbeiten zumal ich analog geblieben bin.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Alles zu seiner Zeit – alles hat seine Zeit.

Das ist der Vorteil, wenn man losläßt und sich auf nichts einläßt.

Ich habe mir das nicht vorgenommen sondern ich bin in 2,5 Monaten mit „Nichts“ dahin gekommen.

Das ist das Schöne an dieser Zeit. Man muß es nur annehmen.

Offenheit führt in solche Situationen.

Wichtig ist nun, daraus keinen Anspruch zu machen, sondern dies einfach im Alltag immer wieder aufzunehmen soweit es möglich ist.

Wie man hier lesen kann, habe ich nun doch nicht aufgehört öffentlich zu publizieren sondern mache weiter – aber anders, offener, ruhiger, stiller.

Es gibt eher meinen Weg begleitende öffentliche Reflexionen und fotografische Ergebnisse als Eindruck oder Ausdruck in einer vorher mir nie selbst gegönnten Freiheit.

Ich habe dazu auch flickr reaktiviert, weil ich dort sehr einfach Fotos zeigen kann. Dafür schlafen meine Bilderblogs nun erst mal ein.

Das Ganze ist natürlich nur mein kleiner Mikrokosmos, meine kleine Welt für stille Stunden und Momente so wie es John Berger geschrieben hat:

„Jedenfalls leben wir in einer Welt des Leidens, in der das Böse grassiert, in einer Welt, die unser Dasein nicht bestätigt, in einer Welt, der wir widerstehen müssen. In dieser Situation gibt uns der ästhetische Augenblick Hoffnung. Daß wir einen Kristall oder eine Mohnblume schön finden, bedeutet, daß wir weniger allein sind, daß wir tiefer in die Gesamtexistenz einbezogen sind, als es uns der Ablauf eines einzigen Lebens glauben lassen würde… Alle Ausdrucksformen der Kunst haben sich aus dem Versuch entwickelt, das Augenblickliche in das Immerwährende umzuwandeln.“

 

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