Lumix und Leica und der Doppelblick bei der Portraitfotografie

mima

Auf kwerfeldein bin ich auf eine Video-Empfehlung gestossen. Stephan Wiesner filmt Andreas Jorns zum Thema Portraits bei Fensterlicht.

Andreas Jorns sagt in dem Film, er fotografiert fast nur monochrom, ich paraphrasiere. Bei der Diskussion über die benutzte Kamera sagt Jorns, die Leica Monochrom sei wie für ihn gemacht aber man könne auch andere Kameras nutzen.

Als Vorteil für ihn und seine Portraits nennt er den Messsucher auf der linken Seite: „Du guckst rechts durch und links an der Kamera vorbei und hast Augenkontakt zu der Person …“ (Minute 52)

Wie dieser Doppelblick technisch gehen soll, ist auch interessant.

Das muß man erst mal können: „Ein Chamäleon hat fast alles im Blick: Es kann seine Augen unabhängig voneinander bewegen. So entgeht ihm nichts. Das menschliche Auge kann nicht ganz so viel von der Umgebung auf einmal sehen.“

Mir hat das Video gefallen aber auch deutlich gemacht, wie wenig man eine Leica für gute Portraits braucht. Statt einer kleinen schweren Leica würde mir z.B. eine kleine leichte Lumix GX80 oder die noch kleinere GF7 einfallen.

Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit dem 45mm F1.8 von Olympus und der GF7 gemacht. Denn da ist für mich der Doppelblick problemlos möglich, weil ich auf den schwenkbaren Monitor schaue und zugleich direkt in die Augen der Person gegenüber.

Denn Augenkontakt bei natürlichen Portraits ist wichtig aber aus meiner Sicht mit den praktischen kleinen Kameras von Panasonic einfacher.

Der Doppelblick ist natürlich auch das Gegenteil von meditativer Fotografie, wo man sich darauf konzentriert durch den (Mess)sucher zu schauen. Aber das ist ein anderes Thema.

Noch etwas hat mich in dem Video erstaunt.

Monochrome Portraits mit der monochromen Leica sehen für mich am Monitor überhaupt nicht besser aus als mit anderen Kameras.  Sie haben nichts Bemerkenswertes, was sie von anderen Kameras unterscheidet. Und beim Print käme es ja auf Druck und Papier an.

Das Model war sehr fotogen aber mit der kleinen Lumix wären die Aufnahmen meiner Meinung nach genauso gut geworden.

Insgesamt ein sehr interessantes Video, das zum selber denken einlädt.

 

2 thoughts on “Lumix und Leica und der Doppelblick bei der Portraitfotografie

  1. Ich habe das sehr lehrreiche Video gesehen, kann den Gedankengängen des Artikels folgen, und verwende weiterhin meine bewährten Lumix-Modelle, z.B. die „steinalte“ G6 mit dem Portraitobjektiv oder die „immer dabei“ FZ330.
    Bei mir zählt das Ergebnis…

    Gruß Thomas Haas

    1. Hallo Thomas, ich kann nur sagen, dass mir unter den verfügbaren Modellen die Lumix FZ300/FZ330 die Liebste geworden ist. Hatte auch die FZ1000, finde aber trotz der etwas „besseren“ Bildqualität bei 100% Ansicht die Lumix FZ300 für mich besser. Mit der meistere ich unterwegs alle Situationen. Ich finde die Kamera auch total ausgereift, hatte vorher die FZ200 und FZ150, die immer noch schön sind aber die FZ300 ist vom Sucher und Handling her echt auch mein Liebling. Und die G6 finde ich einfach schön vom Design und sie hat noch den Hebel, um Objektive mit Motorsteuerung zu nutzen. Das hatten nur die G5 und die G6. Ich teile deine positiven Erfahrungen. – Eine gute Zeit

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