Unauffälliges Fotografieren heute – Streetfotografie und neue soziale Wahrnehmung

mima
Foto Mahlke – Leipzig Streetfotografie

Das waren noch Zeiten als eine dicke Kamera am Hals keine besondere Beachtung fand.

Das ist heute anders.

Grob gesagt würde ich folgende Regel aufstellen: Je größer die Gruppe und das soziale Feld sind wo man gerade ist, desto größer darf die Kamera sein, weil die Vielzahl an sozialen Aktionen ablenkend wirkt. Je kleiner die Gruppe und je kleiner die Anzahl an sozialen Aktionen ist, desto unauffälliger muß die Kamera sein.

Wer am Kölner Dom mit einer dicken Kamera steht, wird kaum beachtet. Wer an der Stadtkirche in Remscheid steht, der wird mit einer dicken Kamera von allen drumherum beobachtet.

Weil auch in kleinen Gruppen und bei wenig sozialen Aktionen fast jeder ein Smartphone hat, ist Streetfotografie immer öfter am Unauffälligsten mit dem Smartphone möglich.

Dicke Digitalkameras fallen heute eher extrem auf, während eingebaute Kameras in Smartphones einfach dazugehören. Aber nicht nur dicke Kameras fallen auf, auch kleine Digitalkameras, es kommt auf die Geräteart und die soziale Situation an.

Das war frühr auch so. Aber die soziale Wahrnehmung hat sich erheblich geändert. Sie hat sich neuen sozialen Standards angepaßt, die durch die neue Technik gewachsen sind.

Daraus ergibt sich natürlich auch, daß eine neue Kamera heute bedeutet, ein Display mit Kamera zu kaufen, also ein Smartphone, bei dem man auch die Telefonfunktion ausschalten kann und dennoch per Wlan später alle Fotos übertragen kann.

Dabei ist es bemerkenswert, wenn das Kameradisplay als Sucher bezeichnet wird. Auch hier wird ein alter Begriff neu benutzt.  Es ist eben eine neue Zeit mit neuer Technik da.

Ich war immer dafür, Straßenfotografie sinnvollerweise auch mit kleinen Sensoren zu praktizieren, weil diese vielfach einfach besser sind, wenn es um schnelles unauffälliges Fotografieren geht. Von vorne bis hinten scharf auf die Schnelle ist oft der beste Weg, wenn es um das Einfangen schneller ungestellter Momente geht.

Foto Mahlke – Zuckerwatte, Kirmes, Kinder

Und dafür eignen sich bei sozialen Situationen heute fast immer Smartphones am besten wegen ihrer sozialen Wahrnehmung und der relativ kleinen Bildsensoren im Kameramodul.

Wenn man die Telefonfunktionen im Smartphone ausschaltet hat, hat man als Linkshänder oder Rechtshänder klassisch guten Fotospaß ohne Strahlung!

Letztlich ist damit sogar die Diskriminierung der Linkshänder durch die Kameraindustrie beendet worden.

 

 

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