Zwischen Preisverlust und Wertverfall – Digitalkameras

mima

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„Sämtliche Digitalkameras sind wahre Preisvernichter: Selbst eine edle Leica M9 von 2009, Neupreis gut 5000 Euro, erzielt heute neuwertig gerade mal 3000 Euro. Die rasante technische Weiterentwicklung macht digitale Ware zum absoluten Anlage-No-Go.“ So schreibt Winfried Warnke im Fotomagazin 12/2016. Allerdings brachte eine Leica von 1925 aus der 0-Serie über zwei Millionen Euro bei einer Versteigerung – weil sie nicht digital war!

Digital bedeutet offenkundig nicht von Bestand.

Darüber läßt sich nun länger philosophieren.

Heute zählt digital nur noch der soziale Wert eines Produktes. Neuheit ist die neue Sucht wurde einmal geschrieben. Das Neue erzielt Spitzenpreise. Aber das war bisher auch schon so. Wer einen Neuwagen kauft und vom Hof des Autohändlers fährt, hat sofort ca. 20 bis 30 Prozent Wertverlust.

Es ist das Gesetz der Konsumgesellschaft. Neu und/oder knapp macht teuer, wenn es einen Markt dafür gibt.

Das bedeutet aber im Umkehrschluß, daß man für gute Fotos keine neue Kamera braucht und zum Telefonieren kein neues Smartphone.

Der soziale Wert zählt, der sich aus den sozialen Gebrauchsweisen eines Produktes ergibt.

Heute machen soziale Werte wie Neuheit und Seltenheit die Höhe des Preises aus.

Insofern sind die neuen Unterscheidungsmerkmale, die uns dazu bringen, zur Unterscheidung von anderen etwas zu kaufen bzw. sich zu einer Gruppe zugehörig zu fühlen, wichtiger geworden.

Umgekehrt  braucht man für gute Fotos keine neue Kamera mehr sondern kann auf eine fast unendliche Auswahl preiswerter Digitalkameras auf dem Gebrauchtwarenmarkt zurückgreifen.

Es gibt also materiell keine Ausrede mehr für schlechte Fotos.

Auch materiell arme Menschen können großartige Fotos machen, nur die soziale Anerkennung hängt von den sozialen Kreisen ab, in die man kommt.

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