Zweifeln als Antrieb – Rebellenfotografie zwischen Hoffnung und Idealismus
„Wir sind Fotografen voller Zweifel. Als wir anfingen, arbeiteten wir eher traditionell – wir verstanden uns als Dokumentaristen, die gesellschaftskritische Dokumentarfotografie produzierten. Wir glaubten an die Möglichkeit der Fotografie. Aber auf unserem Weg begannen wir den Glauben zu verlieren. Jedes Mal, wenn jemand fotografiert wird, gibt es ein verstecktes Versprechen. Er oder sie hofft, dass das Fotografiertwerden das eigene Leid irgenwie lindern wird. Wir können dieses Versprechen nicht erfüllen… Wir haben zu Beginn nicht selbst fotografiert. Wir haben vielmehr über Bilder nachgedacht, und diese betrachtet. Beide haben wir nie Fotografie studiert, sondern haben Abschlüsse in Philosophie und Soziologie.“
Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Diese Worte von Adam Broomberg und Oliver Chanarin, die bekannt wurden als Herausgeber der Benetton Zeitschrift, könnten von mir sein. Es gibt also gleichgeartete Erfahrungen, wenn man sich mit Fotografie und ihren Möglichkeiten beschäftigt.
Heute kann man dies alles in den sozialen Medien ausprobieren zwischen art radical und radical art.
Und so ist die Welt ein Ort voller Hoffnung und Verzweiflung geblieben.
Die Fotografie kann dies zeigen und helfen, damit zu leben.
Etwas dagegen tun müssen die, die es sehen.
Aber wer will heute ein Rebell sein?
So bleibt die Feststellung, es ist leichter Rebellenfotograf als Rebell zu sein.