Pixeln nach der Kompaktkamera

mima

Allison Johnson hat es fotografisch bei dpreview auf den Punkt gebracht – das Pixel 4 schlägt zwar keine Kompaktkamera mit 1 Zoll Sensor beim optischen Zoom im Vergleich zum digitalen Zoom aber das macht nichts mehr bei der Qualität.

Denn wenn man sieht, was man damit machen kann, bleibt eigentlich nur noch der FineartDruck als Argument gegen das Pixel 4 und der Datenschutz für die Digitalkamera übrig – wobei es darauf ankommt ….

Aber das gilt eben nicht nur für das Pixel 4. Es gilt z.B. genauso für das LG G8s Thinq und das Nokia 7.2 und das Motorola One Zoom und das Iphone. Es gibt bestimmt noch mehr Namen aber ich spreche einfach mal über die, die ich persönlich ausprobiert habe. Oder schauen Sie sich mal hier den Vergleich von Canon G9X mit 1 Zoll Sensor und dem Motorola One Zoom an.

motorola one zoom

Es geht eben um den Gebrauchswert von Smartphones. Und da kann man sagen, daß sie heute in viel mehr Lichtsituationen nutzbar sind als früher und deshalb auch immer mehr ein Werkzeug für Fotografierer jenseits der Alltagskommunikation werden.

Aber zugleich ersetzen sie immer weniger die neueren Digitalkameras von Fuji oder anderen Herstellern, weil es eben eine komplett andere Art des Fotografierens ist.

Wenn ich meine Fuji XE2s mit einem manuellen Objektiv mitnehme und damit unterwegs bin, ist der Weg das Ziel. Das ist mit keinem Smartphone vergleichbar. Es ist völlig anders. Die Fotos der Fuji sind nicht unbedingt besser aber erstens ist der Weg zum Foto anders im Kopf und in der Umsetzung des Handlings und zweitens sehen diese Fotos auch anders aus, weil Sensor und Linsen anders sind.

Für mich sind wir nun in  einer Zeit angekommen, in der Smartphones und Digitalkameras keine Konkurrenten mehr sind, sondern sie bieten nebeneinander mehr optimale Möglichkeiten für mehr Situationen.

Welche das sind, muß jeder für sich entscheiden. Damit ist das Leben mit Fotografie voll neuer Herausforderungen, ein Universum unendlicher Möglichkeiten.

Und man kann immer nur eine Möglichkeit nach der anderen ausprobieren und umsetzen.

Fraglich sind nur die Preise. Mir erschließt sich weder warum eine Kompaktkamera mit 1 Zoll Sensor mehr als 600 Euro kostet und noch weniger wieso ein gutes Smartphone über 1000 Euro kostet. Das passt überhaupt nicht. Fotografisch ist kein Smartphone über 1000 Euro wert, zumal es ja nach ein paar Jahren in seiner Smartphone-Funktion nicht mehr sicher nutzbar ist, also quasi Schrott.

Aber als fotografische Instrumente können sie in der schnelllebigen Zeit sicherlich noch einige Jahre gute Dienste leisten solange die Akkus mitspielen. Nur sind sie keine zeitlosen Wertanlagen mehr, weil Elektronik nicht dauerhaft ist. Es sind eben Gebrauchsgüter mit Gebrauchswerten.

Hohe Preise werden dabei eigentlich nur noch für den sozialen Gebrauchswert bezahlt, weil man sich von anderen abheben will. Fotografisch brauche ist das nicht ausgeben, weil relativ günstige Smartphones schon einige Jahre gute Kameras haben.

Wie sagte Max Frisch – der Mensch lebt den Widerspruch und zersetzt jede Ideologie.

 

 

 

 

 

 

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