Photoszene, Photosphäre und Leere

mima
Wetterwandel

Man kann auch über das Nichts schreiben, sogar mehr als 700 Seiten.

Aber wie viel Leere und Fülle ist eigentlich in der deutschsprachigen Photoszene oder Photosphäre?

Das ist schwer zu sagen.

Es gibt einige kommerzielle Webseiten in deutscher Sprache, die verschiedene Bereiche bearbeiten:

  • digitalkamera.de und dkamera.de testen mit echten Testverfahren
  • fotowissen.eu schreibt über Erfahrungen mit Equipment und eigenen Projekten
  • kwerfeldein.de ist mittlerweile eine Sammlung von fotografischem Eskapismus zwischen Female, Drag, Queer und mehr
  • fotocommunity.de versucht sich als kommerzielle Sammelstelle für Fotografen
  • Dann gibt es die technischen Foren wie dslr-forum.de, systemkamera-forum.de, oly-e.de etc. Über die Gesprächskultur in Foren habe ich über google den Artikel von Winfried Warnke gefunden, hier verlinkt.
  • Neben den Foren gibt es die Leica-Community und weit dahinter Versuche anderer Hersteller
  • Und es gibt auch noch die engagierten Hobby-Publizisten mit fotografischen Webseiten, die mit Fotografie leben und sie lieben (amare lat.) aber nicht von Fotografie leben wie z.B. messsucherwelt.com und dokumentarfotografie.de.
  • Ab hier kommen alle Präsenzen von Influencern, Museen, Kunstsammlungen, freien Archiven, die davon leben, frei oder fest angestellt.
  • Dann kommt noch die Eventszene zwischen Hochzeit und Streetfotografie zur Verkaufsförderung.
  • Es gibt sicher noch mehr wie die Webauftritte von Magazinen usw.
  • Parallel dazu kommen TikTok und Youtube für Videos. Das ist der wohl wichtigste Bereich, weil immer weniger lesen und immer mehr immer mehr zuschauen. Instagram will da nun auch mitmischen und wird immer unattraktiver für kommerzielle Fotografen.
  • Zuguterletzt kommen die  Amateure. Sie sind die wichtigsten Akteure aber kommen ganz am Schluß: „Der Amateur liebt seine Arbeit. Dieses Verhältnis zu seiner Arbeit hat für ihn viele Konsequenzen. Denn unsere Gesellschaft honoriert nicht, was wir lieben, sondern was wir für ihren Fortbestand leisten. Die Arbeit des Amateurs gilt wenig. Da er seine Arbeit macht, um ein persönliches Bedürfnis zu befriedigen, bleibt er in der Regel auch der wichtigste Nutznießer seiner Arbeit… Der Amateur ist für die Industriegesellschaft nur interessant, sofern man mit ihm Geschäfte machen kann. Beim Fotoamateur ist das so. Unermüdlich und mit Hilfe von Werbeanzeigen, Großplakaten, Fotomagazinen, Fotoausstellungen, Fotobüchern und Sondereinlagen der illustrierten Zeitungen werden die Leute zum Fotografieren angeregt.” Das ist von Dieter Hacker.

Es kommt also was zusammen, wenn man es zusammenträgt.

Man merkt, daß der eigene Blog als öffentliches publizistisches Mittel der letzte Luxus in der digitalen Welt ist, wenn man nicht direkten Einschränkungen sozialer Netzwerke unterworfen sein will.

Der Hort der Freiheit ist das freie Bloggen in der Fotografie.

Und es gibt google und bing, um im Netz gefunden zu werden.

Je weniger bloggen und stattdessen Tik, Tok oder Tube machen, desto mehr verschwindet, um durch immer mehr vom Selben ersetzt zu werden.

Und die weißen Flecken in der Fotografie werden immer größer.

Nur Suchmaschinen helfen, sie zu färben, wenn die Blogs noch gefunden werden.

Die Farbe kommt dann von den Bloggern und ihren Themen in den freien Blogs.

Das Kommerzielle ist dabei meistens leider der Tod des Individuellen.

Wer bloggt lebt besser und bewußter.

Aber wer soll das alles lesen oder anschauen und warum?

Und es gibt ja noch viel mehr. Wer Englisch kann, ist noch besser dran oder besser noch ärmer dran. Da gibt es so viele Blogs und Webseiten…

Der Schlüssel ist das eigene Interesse an einem Thema.

Die Schlüsselwörter führen zumindest bis jetzt zu Suchergebnissen, die immer wieder zu Blogs führen mit echten Infos statt personalisierter Werbung rund um die eingegebenen Schlüsselwörter.

Wenn man über google oder bing als Suchmachinen kommt und um die werbefinanzierte Selektion von Suchergebnissen weiß, dann kam man noch was finden im freien Internet.

Wer auf youtube, instagram oder facebook ist, der wird nur umgeleitet, um verleitet zu werden und findet nichts von der freien Internetwelt außerhalb.

So leiten Erkenntnis und Interesse unsere Wege beim Flanieren und Fotografieren.

Und wir können sagen, wir sind dabei gewesen.

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