Leica heute – Brandneu
Photoscala hat einen Artikel über Andreas Kaufmann und Leica publiziert.
Da ist auch ein Interview verlinkt, das alles zeigt, was Leica heute ausmacht.
Leica ist immer noch eine feine Sache. Und es ist die Marke, die nun wirklich neu lebt.
Der Wunsch eine Leica zu besitzen bezog sich früher auf beste Aufnahmequalität und die Leica M.
Heute ist Leica im Kreis der Fotografiebegeisterten immer noch eine Edelmarke.
Beste Fotos sind heute relativ und digital je nach Ausgabeart zu bewerten.
Und es war schon fast genial, ein für die einfachen Leute bezahlbares Smartphone mit Leica Namen (Leica Branding) herauszugeben. So war Leica über Nacht überall da wo heute fast jeder mitmacht: in der Welt der social media und des Massenmarktes der visuellen Welt.
Es gab zwar schon ein Panasonic Lumix Smartphone mit Leicaobjektiv aber eben nicht mit Leica Branding, das CM-1. Das war so gut, daß es allein blieb mit dem 1er Sensor. Und es war vom Design her zu sehr kamerabetont. Dabei fehlte da nur das Feilen am Design mit einer mehr versenkbaren Linse und einem Halteband und alles wäre wunderbar geworden.
So bleibt dieses Smartphone aktuell unerreicht mit seinen fotografischen Fähigkeiten und dem fotografischen Design und allein.
Aber durch den Deal mit Huawei ist Leica jetzt mittendrin im Massenmarkt.
Umgekehrt gedacht gibt es weder ein Smartphone mit Canon, Nikon, Ricoh, Pentax oder Olympus Branding.
Ja so ist das.
Das Smartphone ist der Schlüssel zur Marke aber dann kommt doch noch eine nicht unbedeutende Grenze: der Geldbeutel.
Ich hätte gerne eine M10 mit einem 50mm Objektiv und eine Leica Q, damit ich dazugehöre.
Aber dann müßte ich auch ein paar Workshops besuchen, in Wetzlar Geld ausgeben können und in der Community mitmachen. Dazu gehört dann das Reisen mit der Leica und die unvergesslichen Fotos (die heute aber schon nach 3 Sekunden vergessen sind). Die Kamera im Schlafzimmer reicht nicht.
Aber so was kann ich mir nicht leisten, denn die Gesamtkosten übersteigen meine Möglichkeiten um ein Vielfaches.
Seit dem Abschied von der M6 und der Leica CL ist Leica für mich unerschwinglich.
Dafür holte mich Fuji mit der X100 und der X10 ab und das sind bis heute Begleiter, die den Wunsch nach anderen Kameras nicht mehr aus technischen Gründen sondern eher aus sozialen Gründen wecken.
Aber die beiden Fuji´s sind natürlich nicht für alle Zwecke gut geeignet. Daher halfen mir Olympus und Panasonic Lumix mit ihren wunderbar durchdachten technischen Produkten und irgendwie war da oft auch Leica drin.
Doch ich muß sagen, daß mich Herr Kaufmann in dem Interview sehr beeindruckt hat. Er ist zusammen mit seinen Geschwistern offenkundig noch ein echter Unternehmer geblieben, der es geschafft hat, den Mythos neu leben zu lassen.
So hinterläßt dieser Artikel bei mir nur positive Gefühle obwohl ich keine Leica besitze und mir die Leica-Welt nicht leisten kann.
Ich vermisse sie auch nicht aber ich wäre gerne ein Teil von ihr aus sehr persönlichen Gründen, die mit meinem Lehrer Henri Cartier-Bresson zusammenhängen.
Denn durch ihn habe ich gelernt mit der klassischen visuellen Grammatik zu fotografieren.
Ob mein Können mit einer Leica noch steigerungsfähig wäre?
Das ist die Frage, die wohl unbeantwortet bleiben wird.
Aber man muß auch nicht auf alles eine Antwort haben.