Klassisches Design bedeutet bewährtes Konzept

mima

Die Überschrift habe ich mir aufgrund eines Artikels von Christian Ahrens über die Fuji X100 ausgedacht.

Er schreibt darin: „Praktisch in jedem Artikel über die X100 wird die Gestaltung der Kamera mit dem Adjektiv „Retro“ versehen. Damit wird man dieser Kamera jedoch nicht gerecht. Retro, wörtlich „rückwärts“, klingt mir zu sehr nach Designgag, nach „altmodisch“ und nach einer Masche, die auf Nostalgie als Verkaufsargument setzt. Ich möchte statt des Wortes „retro“ daher lieber die Beschreibung „klassisch“ in die Diskussion einführen.

Dass die Sucherkameras der 40er bis 80er Jahre bestimmte Bedienelemente wie einen Blendenring und ein Zeitrad aufwiesen, hat ja einen bestimmten Grund: diese Elemente hatten sich als ausgesprochen praktisch erwiesen – als aktive Hilfe für den gestaltenden Fotografen. Und ähnlich wie beim Automobil, in dem die klassischen Bedienelemente wie Lenkrad, Schaltungsknüppel, Kupplung, Bremse und Gaspedal bis heute stets am gleichen Ort anzutreffen sind, war es auch bei den Kameras dieser Ära: man war sofort mit den wichtigsten Elementen vertraut, konnte intuitiv mit ihnen arbeiten und sich auf das Wesentliche konzentrieren: auf das Schaffen und Gestalten von Bildern.“

Mit dieser Erkenntnis kann man jedes technische Zeitalter betrachten. Denn durch die neuen Handys und Smartphones gibt es nun wieder andere Designformen, die sich bewähren.

„Die Technik ist heute derart fortgeschritten, dass die meisten Menschen bei der Bildqualität sowieso keinen Unterschied mehr erkennen können. Dies gilt umso mehr als sich die Betrachtungsweise des fertigen Bildes verändert, indem sie auf insgesamt derzeit meist relativ kleinen digitalen Displays stattfindet, deren Auflösung weit unter derjenigen aller Kameras liegen.“ Das schreibt Dr. Schuhmacher in einem Artikel zur Zukunft der Fotografie.

Der Siegeszug der Digitalfotografie hat direkt mit dem Einbau von Displays zu tun, weil man sofort sah, was aufgenommen wurde. Das meine ich bei Herrn Schuhmacher gelesen zu haben und das stimmt auch.

Das Handy als Smartphone ist die konsequente Weiterentwicklung dieses Gedankens. Aber was sind denn nun bei Handys klassische und bewährte Konzepte?

Für mich ist es z.B. die Länge und Größe wie die vom Sony X Compact oder dem Iphone SE 2020. Hinzu kommt ein echter Kameraknopf und noch einiges mehr. Aber das alles ist ja schon wieder meistens abgeschafft.

Jetzt haben manche Smartphones schon dieselbe Länge wie meine Schuhgröße.

Smartphone-Konzepte können bewährte Konzepte klassischer Digitalkameras nicht ersetzen. Umgekehrt können Smartphones anderes Fotografieren ermöglichen zwischen sozialer Wahrnehmung und sozialer Kommunikation.

Und wir sind mittendrin.

 

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