Klassenraum I im Leibniz-Gymnasium und der Maskenfund

mima

Wolfgang Tillmans und ich haben was gemeinsam. Wir waren beide auf derselben Schule in denselben Klassenzimmern.

Er hat 1991 ein Foto gemacht und das wurde dann Fotokunst.

Es hängt im Museum für Gegenwartskunst in Siegen.

Von Siegen lernen heißt siegen lernen…

Der Text dazu ist an Raffinesse nicht zu übertreffen: „Der „Klassenraum“ wirkt wie gerade von den Schülern verlassen, die Person des Fotografen jedoch muss hier als Zeitzeuge mitgedacht werden. Tillmans fotografierte einen Klassenraum seiner alten Schule ohne diesen Umstand nostalgisch wirken zu lassen. Es ging ihm nicht um das Ablichten seines Klassenzimmers, sondern um den bewussten Blick durch die Augen eines Fotografen, der zwar eine emotionale Beziehung zum Motiv hat, aber ebenso aus der professionellen Distanz arbeitet.“

Wenn man dann die richtigen Leute kennt, dann wird aus Kennen Kunst.

Hätte ich auch mal den Klassenraum fotografiert und als Klassenraum 2 dem Land NRW angeboten.

Am Besten mit folgendem Text: „Der „Klassenraum“ wirkt wie gerade von den Schülern verlassen, die Person des Fotografen jedoch muss hier als Zeitzeuge mitgedacht werden. Mahlke fotografierte einen Klassenraum seiner alten Schule ohne diesen Umstand nostalgisch wirken zu lassen. Es ging ihm nicht um das Ablichten seines Klassenzimmers, sondern um den bewussten Blick durch die Augen eines Fotografen, der zwar eine emotionale Beziehung zum Motiv hat, aber ebenso aus der professionellen Distanz arbeitet.“

Ob die das auch gekauft hätten?

Ich habe an diese Zeit schlechteste Erinnerungen.

Wir mußten uns zur Strafe u.a. noch in die Ecke des Klassenzimmers stellen und es gab sogar einen Selbstmord.

Daher habe ich auf ein eigenes Foto mit diesem Motiv verzichtet.

Ich habe mir lieber etwas Neues und Frisches überlegt und heute eine Maske fotografiert.

Folgenden Text stelle ich mir vor: „Die Maske wirkt wie gerade auf den Asphalt geworfen, die Person des Fotografen jedoch muss hier als Zeitzeuge mitgedacht werden. Mahlke fotografierte auf dem Parkplatz im Vorübergehen ohne diesen Umstand nostalgisch wirken zu lassen. Es ging ihm nicht um das Ablichten einer Maske, sondern um den bewussten Blick durch die Augen eines Fotografen, der zwar eine emotionale Beziehung zum Motiv hat, aber ebenso aus der professionellen Distanz arbeitet.“

Ob das nun Maskenkunst wird?

Denn das Ganze hier ist ja mehr als die Summe seiner Teile. Die Maske ist Symbol für das Ende des Schweigens und das Schreiben über den Selbstmord, als mein damaliger bester Freund mit 18 – kurz vor dem Abitur – von der Müngstener Brücke sprang.

Und das Foto von Tillmans mit dem Klassenzimmer ist der Blick auf den Ort, der dem Sprung vorausging.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert