Die neue Bronzezeit
In meiner Orientierungslosigkeit blicke ich gerne in die Geschichte als Spiegel, um mehr von heute zu verstehen.
Ich empfinde gerade den Wandel als ziemlich dominant.
Es gibt in meinem Umfeld vor allem überall neue Software und man muß alles neu aufsetzen beim Banking, beim Betriebssystem, bei der Krankenkasse, beim Einkaufen etc.
Hinzu kommt die Kontrolle der Emailkonten durch Konzerne und der sozialen Medien durch private Personen. Entzug wird langsam die neue Freiheit.
Und dann sind da noch die Drohnen, die Pakete und Bomben bringen können…
Das erinnerte mich an meinen Geschichtsunterrricht. Da stand der Lehrer und erklärte uns, daß die Erfindung der Bronze eine neue Zeit einläutete. Man konnte neue und stabilere Waffen bauen…
„Die Bronzezeit ist die Periode in der Geschichte der Menschheit, in der Metallgegenstände wie Waffen, Gerätschaften und Schmuck vorwiegend aus Bronzen, Legierungen von Kupfer mit anderen Elementen, vorwiegend Zinn, aber auch Blei und Arsen, hergestellt wurden.
Der Begriff „Bronzezeit“ wurde im Jahr 1836 in einem Museumskatalog von dem dänischen Prähistoriker Christian Jürgensen Thomsen aus Kopenhagen eingeführt. Er entspricht der mittleren Stufe des von Thomsen entwickelten Dreiperiodensystems, das insbesondere die europäische und mediterrane Ur- und Frühgeschichte in Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit unterteilt. Die Dreiteilung nach dem verwendeten Werkstoff ist weitgehend auf Europa, Westasien und Nordafrika zu beschränken. Da der Begriff sich ausschließlich auf den umfangreich verwendeten Werkstoff bezieht, sagt die Zuweisung einer Kultur zu dieser Periode nichts über ihre kulturelle Höhe aus. So fällt der Anfang der Hochkulturen Vorderasiens und Ägyptens in die ausgehende Jungstein-, die Kupferstein- und beginnende Bronzezeit.[1]
Der älteste bislang entdeckte Schmelzofen der Menschheit wird in die Bronzezeit datiert und wurde auf Kreta im Palast von Kato Zakros (minoische Kultur) ausgegraben
Die Herstellung von Bronze setzte im 3. Jahrtausend v. Chr. ein. Die Wurzeln der Bronzezeit liegen in der vorausgehenden Kupfersteinzeit, bzw. in den Regionen, in denen diese nicht als eigener Zeitabschnitt definiert wird, in der Jungsteinzeit, in der die Menschen in ihren jüngeren Zeitabschnitten teilweise bereits mit Metallverarbeitung vertraut waren. Sie beschränkten sich aber auf gediegene (rein vorkommende) Metalle wie Gold, Silber und Kupfer.[2] Bronze war in Altägypten eine Legierung, die aus 80 bis 85 % Kupfer und 15 % bis 20 % Zinn bestand,[3] wobei sie weitaus widerstandsfähiger als Kupfer ist. Zur Bronzezeit wurde hauptsächlich in Europa und Vorderasien geforscht. Abgrenzung, Begriffsbildung zu einzelnen Kulturen, Terminologie und detaillierte Untersuchungen haben entsprechend in dieser Region auch ihren Schwerpunkt. Diesen Effekt findet man analog auch bei der steinzeitlichen Forschungsgeschichte.
Gemeinsam ist den bronzezeitlichen Kulturen, dass die Notwendigkeit, eine „Metallurgiekette“ zu organisieren, zu gravierenden Umwälzungen der Gesellschaftsstruktur führte. Der Zugang und die Beherrschung der Ressourcen (Metalle, Metallurgen, Kommunikations- und Handelswege) führten damit vermutlich auch zu einer sozialen Differenzierung mit vererbbaren Führungspositionen.[4] Es war mit der Bronze erstmals möglich, Reichtum anzuhäufen, welcher auch leicht transportabel war. Bronzebarren wurden als Zahlungsmittel eingesetzt. Die Entstehung von stark befestigten Siedlungen und die Erfindung des Schwertes werden oftmals als Hinweis auf eine Zunahme kriegerischer beziehungsweise räuberischer Auseinandersetzungen gedeutet.“
Diese Sätze aus der Wikipedia fassen die Zeit sehr schön zusammen.
Und heute sind die neuen Schwerter Drohnen, um mal den ganzen Prozess zusammenzufassen.
Und wir leben wieder in einer Zeit, in der alte Kämpfe geführt werden statt zu sehen wie man die neue Zeit trotz aller Umwälzungen mit Sachverstand, sozialem Fundament und notwendigen Veränderungen gestaltet.
Einerseits haben wir es mit weltumspannenden Konzernen zu tun jenseits von Nationen.
Dann haben wir eine Aufteilung der Welt in Staaten und Strukturen mit mehr oder weniger Demokratie.
Die stärkste Form der Demokratie ist in der Schweiz mit ihren Volksentscheiden, die schwächste Demokratie ist dort, wo es keine freien Wahlen gibt. Das ist dann Autokratie oder Diktatur.
Und dann haben wir darin uns Menschen:
„Während die Geschichte uns lehrt, daß zu jeder Zeit etwas Anderes gewesen, ist die Philosophie bemüht, uns zu der Einsicht zu verhelfen, daß zu allen Zeiten ganz das Selbe war, ist und seyn wird. … Hierauf beruht das Widerspiel zwischen den philosophischen und den historischen Köpfen: jene wollen ergründen; diese wollen zu Ende zählen. … Die Kapitel der Völkergeschichte sind im Grunde nur durch die Namen und Jahreszahlen verschieden: der eigentlich wesentliche Inhalt ist überall der selbe.“
Schopenhauer
Nun wende ich mich wieder dem ersten Satz dieses Textes zu. Er lautet: „In meiner Orientierungslosigkeit blicke ich gerne in die Geschichte als Spiegel, um mehr von heute zu verstehen. “
Ich blicke also ohne Fotos in die Geschichte, weil es damals noch keine Fotos gab und die Texte mit ihren Gedanken entscheidend sind. Die Bilder dazu entstehen dann im Kopf.
Wenn nun also Bilder im Kopf entstehen als Ergebnis von Erkenntnis, dann ist dies eine völlig andere Qualität als sich einfach Fotos anzuschauen.
Den Zusammenhang von Erkenntnis und der Rolle von Fotos steht auf meiner to do Liste.
Bis dahin widme ich mich nun u.a. den Erkenntnissen über die Bronzezeit. Leider hat Herodot darüber nicht geschrieben. Aber was er uns hinterließ ist ebenso interessant, weil wir es in neuem Gewand heute wieder erleben.
