Corona zeigt die soziale Dimension der Fotografie und ihr Fehlen

mima

Seit Corona fotografiere ich kaum noch soziale Situationen. Ich denke es geht nicht nur mir so. Natürlich kann man auf alles Mögliche ausweichen aber der Mensch ist ein soziales Wesen und die Fotografie für mich ein wichtiges Mittel um mich in Gesellschaft zu definieren.

Das fehlt total. Da macht es auch keinen Spass mehr eine Kamera auszuprobieren, weil man ja eigentlich nichts fotografieren kann, was soziales Leben und Erleben wiederspiegelt.

Was soll man dokumentieren – Maskenmenschen und Abtrennungen?

Flanieren im Wald und auf der Heide geht natürlich und es gibt die Möglichkeit Geschichten aufzuschreiben über Gesehenes und Vergangenes.

Aber jenseits der Naturfotografie ist ja gerade der soziale Bezug die lebendige Seite in der Fotografie für mich.

Die sozialen Netzwerke sind dabei keine große Hilfe. Sie belegen alles mit Werbung und machen aus uns den homo stimulus, der unablässig rumsuchen und rumgucken soll, damit er möglichst viel Werbung sieht.

Vielleicht muß man wirklich dazu übergehen und die digitale Welt fotografieren, weil sie ja das ist, was in unseren Köpfen zu finden ist statt die Begegnung draussen aufzunehmen.

Oder vielleicht sollte man aufhören zu fotografieren und mehr die neuen sozialen Situationen studieren, weil sie eine neue soziale Welt hervorbringen.

Aber die digitale Öffentlichkeit, die von Medien gemacht wird, ersetzt nicht die wirkliche Öffentlichkeit, die man uns genommen hat und weiter verhindert wird, daß wir sie zurückerhalten.

Wir erleben, daß Geld vor Gesundheit kommt, wir erleben eine Regierung und Länderchefs, die die parlamentarische Demokratie weitgehend umgehen und wir erleben Gier pur und Geld verdienen statt dem Wohle des deutschen Volke zu dienen.

Und Demonstrationen werden wegen Corona verboten.

Wie schrieb Ulf Poschardt auf Twitter diese Woche?

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich auf einer Parkbank von Polizisten umstellt. Sein Land hatte sich verwandelt.

Franz K 2021

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

 

One thought on “Corona zeigt die soziale Dimension der Fotografie und ihr Fehlen

  1. Ja, es fehlt was – und ja, man hat es uns genommen. Corona hat es uns genommen, aber wir werden zur Bananenrepublik, oder man sieht es im Spiegel nur deutlicher. Bedauerlicherweise ist der Abgeordnete meines Wahlkreises mittendrin.
    Auch ich fühle mich in die Tiefe gezogen, muss oder will aber für mein Projekt Bilder und Texte liefern. Gegen die Sprachlosigkeit der Zeit! „Durchhalten!“

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